Häufigkeitswortschatz

Das Lernen der häufigsten Wörter

Niemand kann die Schreibung aller Wörter unserer Sprache beherrschen. Es sind immerhin einige Hunderttausend. Aber auch niemand braucht die Schreibung aller Wörter zu beherrschen. Die meisten Wörter verwenden wir sehr selten oder nie. Medizinische Fachbegriffe sollte ein Arzt orthographisch richtig schreiben können, chemische Fachbegriffe ein Chemiker.

Die Wörter aber, die von allen häufig benötigt werden, müssen von allen richtig geschrieben werden können.

Die 100 häufigsten Wörter decken bei Grundschülern bereits über 50% der Texte ab (Mahlstedt). Wer sie beherrscht, kann schon die Hälfte des Wortschatzes, den er dauernd benötigt, richtig schreiben (Textdeckung).

Und die 1.000 häufigsten Wörter machen über 80% aus. Auch mit den 400 häufigsten Grundformen können durch Transfer der Wortstämme über 80% abgedeckt werden (Balhorn).

Die Arbeit mit einem Grundwortschatz zielt auf das Legen von Grundlagen. Die Grundlagen sind so intensiv zu üben, dass sie auch bei rechtschreibschwachen Schülern sicher gespeichert werden.
Das Setzen konkreter und erreichbarer Ziele steht im Mittelpunkt. Das Lernpensum bleibt überschaubar. Der große und unbezwinglich scheinende ‚Berg Rechtschreibung‘ wird in ‚kleine Hügel‘ zerlegt, in ‚Hügel‘, die sich überwinden lassen.

Details zu den statistischen Angaben

Balhorn und Vieluf werteten 793 Schüleraufsätze aus 96 Klassen Hamburger Schulen aus. Die rund 114.000 geschriebenen Wörter ergaben 6.000 verschiedene Lexeme (Wortgrundformen). 409 Wörter kamen mehr als 30-mal vor. Auf diese 409 Wörter entfielen 81,6% aller Zählungen.

Mahlstedt wertete 1.009 Texte mit 54.335 Wörtern von Grundschülern aus. Sie ermittelte rund 5.800 Wortformen. Die 100 häufigsten Wortformen decken 56% aller verwendeten Wortformen ab.

Richter wertete 104.487 Wörter aus Schüleraufsätzen der 3. und 4. Klasse aus. Sie fasste die verschiedenen Wörter zu Lexemen (Wortgrundformen) zusammen und erhielt 5.514 Lexeme. Die 100 häufigsten Lexeme decken mehr als zwei Drittel (68,7%) der Texte ab.

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